[561]Die Polemik über die Gregorianische Kalenderreform.79

Voll Bewunderung für den Grundgedanken der Gregorianischen Kalenderreform stellt er die Behauptung auf, dass die Intentionen, die Gregor XIII. dabei leiteten, von seinen Mathematikern nicht durchgeführt worden seien. Also nicht Gregor XIII., sondern dessen Sosigines (Clavius) gelte sein Angriff, und nach den Prinzipien des Papstes wolle er jetzt den "reinen Gregorianischen Kalender" konstruieren. Sehen wir zu, wie Vieta dies fertig bringt: Alle seine Ausstellungen beziehen sich auf den immerwährenden Kalender, also auf die Einschreibung der Epakten. In neun Punkten fasst Vieta dieselben zusammen; wir können aber den wenigsten von ihnen Gültigkeit beimessen. Denn dieselben sind teils ganz aus der Luft gegriffen, teils durch mathematische Künsteleien gewonnen, teils in Verkennung des zyklischen Wesens aufgestellt. Zu den ersteren gehört, dass Vieta in Punkt 2 und 3 die Behauptung ausspricht, man könne aus einer Neumondsangabe nicht alle anderen des Jahres im Kalender finden.