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Ein (synodischer) Monat[1] (von Neumond zu Neumond), auch Lunation genannt, hat 29,5306 Tage = 29 Tage 12 Stunden 44 Minuten 3 Sekunden, 235 Mondmonate 6939,691 Tage. Daher hat schon der athenische Astronom Meton 19 Jahre 235 Mondmonaten gleichgesetzt.

Die Dauer der Lunation wird auf 29½ Tage abgerundet; zwei Monate haben 59 Tage. Aus praktischen Gründen gibt man den Monaten abwechselnd die Dauer von 29 und 30 Tagen. Zwölf solcher Monate werden zu einem Mondjahr zusammengefasst, so dass es 354 Tage hat. Um aber dieses Jahr mit dem Sonnenjahr in möglichster Übereinstimmung zu erhalten, schaltet man in passenden Zwischenräumen (gewöhnlich im 3., 6., 8., 11., 14., 17. und 19. Sonnenjahre) einen Monat von 30 Tagen ein; das Schaltmondjahr hat demnach 384 Tage (abgesehen vom letzten). Die Monate und Tage dieses Cyklus verteilen sich folgendermassen:

 12Mondjahreà12Monateà354Tage =144Monate=4248 Tage 
 6Schaltjahreà13"à384"}=91"=2687 "
 1Schaltjahrmit13"mit383"
 ————— —— ——— 
Summa:19Jahre =235"=6935 "[2]
 Darin sind enthalten die 4¾ Schalttage der 19 Sonnenjahre=4¾" 
 ——— 
Summa aller Tage . . .=6939¾"

1 Der Mond bewegt sich in 27 Tagen 7 St. 43 Min. 11 Sek. um die Erde; es ist dieser Zeitraum der s i d e r i s c h e Monat, der hier nicht in Betracht kommt. Der Mond geht aber scheinbar erst nach 29 Tagen 12 St. 44 Min. 3 Sek. zu Ende, wenn Sonne und Mond miteinander in Konjunktion treten, d. h. wenn der Mond zwischen Erde und Sonne genau auf der Verbindungslinie von Erde und Sonne steht; letzterer Zeitraum ist der synodische (von συνδος) Monat.
2 Dionysius Exiguus in seiner Epistola de ratione paschae (Migne Patr. lat. LXVII S. 518 f.) zählt die Jahre vom Tage nach einem Ostervollmond bis zum nächsten Ostervollmondtag einschliesslich, erhält aber 6936 Tage, da er den 17. April (Ostervollmond des letzten Cyklusjahres) auch dem ersten Jahr des folgenden Jahres zuteilt. Dadurch zählt sein erstes Mondjahr 354 Tage, während es in Wirklichkeit nur 353 Tage hat.