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Eine andere Bestimmungsweise der Ostergrenze mit Hilfe der Clavis terminorum wollen wir erst später besprechen im Zusammenhang mit einer ihr eigenartigen Bestimmung des Wochentages vermittelst der Concurrens und der Regularis.


Rückblick.

Bei dem Aufsuchen der Ostergrenze ist das wichtigste und niemals zu entbehrende Hilfsmittel die goldene Zahl; sie wird leicht gefunden durch die Formel (Z ÷ 19)r + 1. Auch die öfters erwähnte Zahl a = (Z ÷ 19)r ist weiter nichts als eine andere Bezeichnung für die goldene Zahl, indem bei ihr die Zahlenreihe 0, 1, 2.... 18 [1] statt der üblichen 1, 2, 3.... 19 gebraucht wird.

Bei der goldenen Zahl 1 (oder a = 0) ist die Ostergrenze im julianischen Stil der 5. April - 36. März. Dies Datum ist das zweite wichtige Moment, das dem Gedächtnis eingeprägt werden muss. Von ihm ausgehend, findet man alle anderen Ostergrenzen, indem man eines der bisher erörterten Mittel, die Zahlen τ, d, δ, E, ε oder auch die später noch zu besprechende Zahl T anwendet; für das gedächtnismässige Aufsuchen eignen sich am meisten die Zahlen τ und S; erstere beruht auf stetigem Zuzählen von 19 und, wenn man über 50 hinauskommt, Subtrahieren von 30, die zweite im stetigen Abziehen von 11 und, falls man unter 21 gelangt, Addieren von 30. Im gregorianischen Stil ist noch die Zahl u = h − (h⁄3 + h⁄4) zu berücksichtigen.

In der hier folgenden Tabelle geben wir eine Übersicht der mit diesen Mitteln gefundenen Ostergrenzen. Die in der obersten Reihe verzeichneten goldenen Zahlen sind aber, was hiermit ausdrücklich betont wird, nur für den julianischen, nicht für den gregorianischen Stil gültig; die Lücken in deren Reihe zeigen die im julianischen Stil fehlenden Ostergrenzen an. Die Sonderbestiminungen des gregorianischen Stils sind hier wie auch sonst durch übergesetzte Zeichen (-, +) kenntlich gemacht.


1 Die Konsequenz erfordert es, dass man diese Zahlenreihe zur Bezeichnung der goldenen Zahlen gebrauche; denn es werden auch die Epakten mit 0, 1, 2... 29 (nicht mit 1, 2, 3... 30) bezeichnet und die Jahrhunderte mit den Jahren, deren Zahl auf 00 ausgeht, begonnen, indem das 1. Jahrhundert die Jahre 0 bis 99, das 2. Jahrhundert die Jahre 100 bis 199, das 20. Jahrhundert die Jahre 1900 bis 1999 umfasst (s. die Tab. I und II). Es haben daher diejenigen nicht Unrecht gehabt, welche die letzte Jahrhundertwende am Ende des Jahres 1899 feierten.